Bohlen: Nichts als die Wahrheit

Ich gestehe:  ich habe gelacht, könnte man mit Garcia Marquez sagen.  Auf langen Autofahrten habe ich mich köstlich über die Dönekens aus der Welt von Drafi Deutscher, Naddel, Thomas Anders,  Verena Feldbusch  und Estefania amüsiert  – das ist doch  schon eine ganze Menge. Literarisches  wird  man nicht  erwarten  dürfen, dafür gibt  es Kurzweil  der drolligen  Art  am laufenden Band:  vom Penisbruch  bis zum  Silikonbusen, von  „Cherie Cherier Lady“ bis zur Begegnung  mit den Gorbatschows  –    Dieter  hat immer etwas zu erzählen, und während  er erzählt, kommt man selbst ins Grübeln:   was ist  nur dran an diesem Jungen aus Oldenburg, der so viel intelligenter ist als seine intellektuellen Verächter? Meine Antwort:  Dieter Bohlen ist wie Gerhard Schröder:  ein Meister des Marktes. Hunderttausende wollen seine Dieter-Saga hören, Millionen  sogar haben den Gert gerwählt, weil ihnen das Weiterwursteln  in Wahrheit gefällt.     (Halt, das muss ich nach den Hartz-Reformen korrigieren)  Deswegen  ist  es bei Schröder  wie bei Bohlen  absolut  ungerecht,  wenn  nun  die Wähler respektive die Leser auf beide schimpfen.   Dieter und Gert sind   heitere Naturen,  die den anderen eine Nase drehen.  Hut ab!  Bedenklich  ist nur,  dass  sie sich in die Literatur bzw. in die  Politik verirrt haben.   Allerdings sollte man der Gerechtigkeit halber anmerken:  Dieter ist  ehrlicher,  weil er sich selbst aufs Korn nimmt,   dafür liegt  Gert bei der Zahl  seiner Ehen noch vorne.

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