Ford: Wild leben

„Gefährlich ist, was dir scheinbar nichts anhaben kann, dich aber dann doch schnell und türkisch verletzt“, heißt es in dem vorliegenden Buch. Es handelt von einem Waldbrand in Montana, der für John, einen sechzehnjährigen Jungen zu einer Metapher dafür wird, wie schnell und unerwartet eine Katastrophe über die Menschen hereinbrechen kann.
Die Katastrophe, die über Johns Leben hereinbricht, ist der Zusammenbruch der Ehe seiner Eltern. Sein Vater Jerry hat seinen Job als Golflehrer verloren und begonnen, sich widersprüchlich und unverständlich zu verhalten. Jeanette, Johns Mutter, vermutet eine Frau im Hintergrund, ohne es beweisen, zu können. Als sich der Vater als freiwilliger Brandbekämpfer  meldet, beginnt Jeanette nach anderen Ufern Ausschau zu halten. Sie bandelt mit Warren Miller an, einem reichen Getreidebesitzer, bei dem sie zusammen mit ihrem Sohn John zu Abend ist. Im Laufe der Nacht wird Joe Zeuge, wie ist eine Mutter Warren Miller schläft.
Als der Vater nach drei Tagen von der Brandbekämpfung heimkehrt, gesteht ihm seine Frau, was  geschehen ist. In seiner Wut versucht Jerry, Millers Haus  anzuzünden. Die Sache geht glimpflich aus, denn der bereits todkranke Miller erweist sich als generöse Natur.  Schließlich verschwindet  die Mutter  aus der Stadt, und Vater und Sohn bleiben alleine zurück. Erst Jahre später, als John schon lange seine Heimatstadt verlassen hatte, kehrt die Mutter überraschend.

Soweit der Ablauf der Handlung. Erzählt wird sie in einer behaivoristischen Manier, d.h. Ford verzichtet auf die Nachzeichnung von Innenansichten, sondern entfaltet die Handlung allein anhand der Handlungen von Jerry und Jeanette. Diese Handlungen sind für John  unverständlich, denn er kann nicht begreifen, warum geschieht, was geschieht.  Am Ende bleibt ein Rätsel, das Rätsel des menschlichen Verhaltens, das an jedem Tag anders sein kann, als man es erwartet.  Wie wahr, aber auch wie banal.

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