Zu den spannendsten Episoden der antiken Geschichte gehört das Leben Alexanders des Großen und seiner Nachfolger. So atemberaubend und blitzartig sich die Reichsgründung innerhalb kürzester Zeit vollzog, so abenteuerlich und wechselhaft war, was mit diesem Reich nach Alexanders Tod geschah, denn Alexander war noch nicht einbalsamiert, da griffen seine Generäle schon nach der Macht, allen voran Perdikkas, der Siegelringträger, der verschlagene Ptolemaios, der alte Antipatros und sein Sohn Kassandros, später auch Seleukos, Antigonos, Demetrios und Lysimachos. Über zwanzig Jahre dauerte der Krieg der Diadochen bis sich um 301 v. Chr. die drei hellenistischen Reiche herausbildeten: das ägyptische Ptolemäerreich, das Reich der Seleukiden in Asien das Makedonien unter den Antipatriden.
James Romm beschreibt in dem vorliegenden Buch nur den ersten Akt dieses Dramas, die sieben Jahre des Kampfes, bis zum Zerbrechen der Reichseinheit. Er stützt sich dabei in der Hauptsache auf drei Quellen: Arrians Diadochengeschichte, Diodors Universalgeschichte und Justins Auszug aus den Historiae Philippicae des Pompeius Trogus – ergänzt durch die Alexandergeschichte von Quintus Curtius aus der frühen Kaiserzeit. Die Darstellung beginnt mit der minutiösen Schilderung der letzten Tage Alexanders in Babylon und endet im Jahre 316 v. Chr. mit dem Tod des Eumemes, des letzten Generals, der noch um die Reichseinheit kämpfte. Auf Eumenes´ propagandistische Idee, bei allen Beratungen den Geist des toten Alexander auf seinem leeren Thron zu beschwören, geht der Titel des Buches zurück.
Die Lektüre ist spannend wie ein Roman, gerade weil sich der Autor nicht nur auf die Schilderung von Schlachten beschränkt, sondern anschauliche Charakterskizzen der Charaktere anbietet – und das immer in enger Anlehnung an die Quellen. Inhaltlich ist es eine turbulente Geschichte von Mord und Totschlag, Treue und Verrat, an der am Ende nicht die besten, sondern die Brutalsten gewinnen. Wenn man so will, ist das die Moral von der Geschicht´, jedenfalls reibt der Autor dem Leser keine andere unter die Nase.