Die Wahrheiten vorliegenden Buch sind eine bittere Pille, die der bundesrepublikanische Mainstream bis heute nicht schlucken will. Die Fakten und Wahrheiten, die es verkündet, sind klar und unwiderlegbar – und folgenlos, weil sich die Politik weigert, aus ihnen die entsprechenden Konsequenzen zu ziehen. Sie werden vom Autor in eine zugespitzte, aber zutreffende These gebündelt: Das europäische Asylsystem ist eine Lotterie: wer es schafft, Europa zu erreichen, genießt Schutz, sei er ein Flüchtling oder nicht. Echte Notleidende, die es nicht nach Europa schaffen, genießen keinen Schutz. Während Länder wie die USA, Kanada und Australien größere Kontingente von Flüchtlingen aus Myanmar und der Demokratischen Republik Kongo in besonderen Aktionen in ihr Land geschafft und aufgenommen haben, unternimmt Europa nichts, um die Not dieser Flüchtlinge zu lindern. Für die europäische Flüchtlingspolitik zählt nur, wer sich an den europäischen Grenzen meldet. „Wer es nicht bis zur Grenze schaffen kann, hat Pech gehabt“. Und – das wird in dem Buch an verschiedenen Stellen deutlich: Der Willen und das Befinden der Aufnahmebevölkerung spielen bei den Entscheidungen der sogenannten Eliten keine maßgebliche Rolle.
Die Fluchtbewegungen der Millionen, die aus dem Orient und aus Afrika nach Europa kommen, richten sich nicht nach der faktischen Not vor Ort, sondern sie richten sich nach dem Zugang zu Fluchtwegen und finanziellen Ressourcen. So können etwa in Nigeria die Menschen, die es am nötigsten hätten, nicht kommen, weil die islamistische Terrororganisation Boko Haram, die Fluchtwege blockiert – stattdessen kommen die wohlhabenden Nigerianer aus der Provinz Edo, weil sie Geld besitzen und hier eine Flüchtlingsinfrastruktur existiert. Einmal an den Grenzen Europas angekommen, treffen sie auf eine kaum noch nachvollziehbare Laxheit. Den Flüchtlingen, die ihre Pässe einfach weggeworfen haben, wird jede vorgetäuschte Identität einfach geglaubt. Auch bei offensichtlichen Lügen hinsichtlich der Altersangaben wird auf eine wirksame Überprüfung wie Zahn- oder Handtelleruntersuchungen auf Druck der Migrantenlobby auf der politischen Linken bewusst verzichtet. Koopmans schreibt: „Die Tatsache, dass Migrationsmotive und Schutzbedürftigkeit, ja sogar die Feststellung der Identität und des Herkunftslandes für Bleibemöglichkeiten in Europa weitgehend unerheblich sind, führt außerdem zu beträchtlichen Sicherheitsproblemen.“ Über 250 Tote fielen in den ersten Jahren des Flüchtlingszustroms allein in Frankreich islamistischen Terroranschlägen zum Opfer. Schließlich macht die europäische Asylpolitik die Länder der EU erpressbar durch Autokraten wie Erdogan, Putin oder Lukaschenko, die bei Bedarf einfach Migranten gegen die europäischen Grenzen treiben,
Der gewichtigste Einwand gegen die europäische Asylpolitik aber sind die Opfer, die sie fordert. Zwischen 2014 bis 2120 starben 22.000 Menschen bei dem Versuch, Europa zu erreichen. 18.000 Menschen ertranken im Mittelmeer, auf der westlichen Route nach Spanien verloren gut 2400 Menschen ihr Leben, ungeachtet der 2800 Toten, die auf der gefährlichen Route von Westafrika zu den Kanarischen Inseln starben. Etwa 1- 2 % der Migranten überleben ihre Reise nicht, was in etwa der Todesquote eines Bürgerkrieges entspricht, d. h: „Mit der Aufnahme von gut zwei Millionen Flüchtlingen in Europa in den Jahren 2015 und 2016 wurde kaum ein Menschenleben gerettet, weil die Betroffenen entweder in ihren Herkunftsländern keiner Lebensgefahr ausgesetzt waren oder sie es bereits in sichere Erstaufnahmeländer geschafft hatten. Stattdessen starben Zehntausende bei dem Versuch, in Europa einen Asylantrag zu stellen. (Der Vater des kleinen ertrunkenen Alan Kurdi, dessen Tod die ganze Welt erschütterte, hatte bereits in der Türkei ein sicheres Asyl gefunden.“
Koopmans verweist auf die lukrativen Geschäftsmodelle, die sich mit der Flüchtlingsbewegung verknüpfen. Auf dem Höhepunkt der Flüchtlingskrise im Sommer 2015 verdienten Griechen und Türken Milliarden im Schleppergeschäft in der Ägäis, Die Türkei griff erst nach dem Abschluss eines milliardenschweren Flüchtlingsdeals ein. Dann verebbte der Flüchtlingsstrom von einem auf den anderen Tag.
Eine der interessantesten Passagen des Buches widmet sich der konkreten Nachzeichnung der Merkel´schen Grenzöffnung des Jahres 2015. Sie ging im Kern auf die griechischen Linksregierung Tsipras zurück, die versuchte, Europa wegen seines drohenden Staatsbankrotts zu erpressen. Als finanzielle Zugeständnisse für das bankrotte Griechenland ausblieben, öffnete Griechenland die Grenze und ließ hunderttausende Migranten nach Norden ziehen. Nordmazedonien und Serbien leiteten die Flüchtlinge weiter bis an die ungarische Grenze. Ungarn, das mit dem Schutz der Außengrenzen entsprechend des europäischen Rechts ernst machen wollte und die Flüchtlinge aufhielt, wurde dann durch Merkels Grenzöffnungswende ebenso überrascht wie entlastet. Den Grenzzaun bauten die Ungarn trotzdem und haben es bis heute nicht bereut. Massenhafte Messerattacken, Vergewaltigungswellen und terroristische Mordanschläge bleiben dem Land bis heute erspart.
Trotz des nun einsetzenden Massenzustroms von jungen muslimischen Männer nach Deutschland (manchmal mehrere Zehntausende am Tag) blieb die Regierung Merkel untätig und weigerte sich, die elementarsten staatlichen Aufgaben wahrzunehmen. Erst der Türkei-Deal und das Schließen der Balkanroute durch Österreich und Ungarn brachte ab 2016 eine Entlastung. Die neu hereinströmenden Massen junger muslimsicher Männer wurden derweil von der deutschen Wirtschaft enthusiastisch und kurios optimistisch begrüßt. Selten hat es in der Geschichte krassere Belge für die absolute Unfähigkeit einer politischen Elite gegeben wie die grotesken Aussagen zur Leistungsfähigkeit der hereinströmenden Migrantenmassen, selten aber auch bedrückendere Beweise für die politische Unmündigkeit der Wählerschaft die in Teilen diese Grenzöffnung bahnhofsklatschend begrüßte. Natürlich erfüllten sich die hohen Erwartungen bei weitem nicht, was die manipulative Schönfärberei in der Mainstreampresse bis heute nicht verhinderte.